Agatha

 

Sie wurde als Kind vornehmer Eltern auf Sizilien geboren. Zwei StŠdte, Palermo und Catania, behaupten, ihre Vaterstadt zu sein. Sie zeichnete sich in gleicher Weise durch leibliche Schšnheit und durch seelische Reinheit aus.  Quintianus, der Statthalter von Sizilien unter dem Kaiser Decius, wurde von leidenschaftlicher Liebe zu Agatha ergriffen. Auf alle mšgliche Weise suchte er sich Agatha gefŸgig zu machen. Er konnte aber nie erreichen, dass Agatha ihm zu Willen gewesen wŠre. Da lie§ er sie unter dem Vorwand, sie huldige dem Aberglauben der Christen, festnehmen und einem Weib namens Aphrodisia zur VerfŸhrung Ÿbergeben. Aber trotz des Zusammenseins mit Aphrodisia lie§ Agatha nicht von ihrem festen Entschluss ab, den christlichen Glauben und die unverletzte jungfrŠuliche Reinheit als kostbarsten Besitz zu bewahren. Aphrodisia meldete dies dem Statthalter Quintianus. Da lie§ dieser Agatha zu sich bringen und sagte zu ihr: ãSchŠmst du dich denn nicht, das niedere, sklavenartige Leben der Christen zu fŸhren, wo du doch aus vornehmem Geschlechte stammst?Ò Agatha aber erwiderte dem Statthalter: ãDie Niedrigkeit und Bescheidenheit der Christen ist viel mehr wert als aller Reichtum und alle Pracht der Kšnige.Ò Der erzŸrnte Statthalter stellte nun Agatha vor die Wahl, entweder den Gšttern zu opfern oder die fŸrchterlichsten Qualen zu erdulden. Agatha aber blieb unerschŸtterlich fest im Glauben. DafŸr wurde sie zunŠchst ins Gesicht geschlagen und dann in den Kerker abgefŸhrt. Von dort wurde sie am folgenden Tag wieder herausgeholt und, da sie ihrem Entschluss treu blieb, mit glŸhenden Platten gefoltert und gequŠlt. Dann wurden ihr die BrŸste abgeschnitten. Bei dieser Qual wandte sich Agatha an den Statthalter Quintianus mit den Worten: ãGrausamer Tyrann, du schŠmst dich also nicht einmal, an einer Frau das wegzuschneiden, woran du selbst dich bei deiner Mutter genŠhrt hast?Ò Sie wurde auf das hinauf wieder in den Kerker geworfen. Schlie§lich am nŠchsten Morgen noch einmal vor den Statthalter gefŸhrt und, da sie im Glauben an Christus verharrte, auf spitzen Scherben und glŸhenden Kohlen hin und her gewŠlzt.

Gleichzeitig wurde damals die ganze Stadt von einem gewaltigen Erdbeben heimgesucht; zwei Mauern begruben beim Einsturz den Silvius und Falconius, zwei vertraute  Freunde des Statthalters Quintianus. Die Stadt geriet in gro§e Aufregung. Quintianus lie§ nun aus Angst vor einem Volksaufstand heimlich Agatha halbtot wieder in den Kerker fŸhren. Dort betete Agatha in ihren Schmerzen und Qualen: ãHerr, du hast mich von Kindheit an beschŸtzt und hast alle ungeordnete Liebe zur Welt von mir genommen. Du hast mich stŠrker gemacht als alle Qualen der Henker. Nun nimm meine Seele auf zu di!Ò Gott erhšrte ihr Gebet und machte ihren Leiden ein Ende und nahm sie zu sich in die himmlische Herrlichkeit. Es war der 5. Februar. Auch der Name der hl. Agatha kommt aus dem Griechischen und bedeutet ins Deutsche Ÿbersetzt: ãDie GuteÒ; sie war es wirklich durch und durch, an Leib und Seele; an ihr war nichts Schlechtes. Ja, auf das rechte Gut-Sein im ganzen Wesen und Leben kŠme es an!